Geschrieben von 17:45 Anleitung, Haustiere

Katze pinkelt ins Bett – Ursache und Lösung

Katzen sind toll. Außer, wenn sie es mal nicht sind. Jeder Katzenbesitzer hat schon die ein oder an…

Katzen sind toll. Außer, wenn sie es mal nicht sind. Jeder Katzenbesitzer hat schon die ein oder andere „Warum?-Situation“ mit seiner Katze oder Katzen durchgemacht. Und genau diese Situationen klären wir jetzt auf. Egal ob die Katze ins Bett, aufs Sofa oder auf den Teppich pinkelt, wir haben die Lösung.

Die Ursache liegt wie so oft an den Instinkten und angelerntem Verhalten.

Als Warnung vorweg: Nicht alle hier erklärten Tricks und Methoden helfen bei restlos allen Katzen gleichermaßen. Katzen haben sehr unterschiedliche und individuelle Persönlichkeiten und Beweggründe.

Die Ursachen

Instinkte sind Schuld

Katze schläft im Körbchen

Instinkte schützen Katzen. Wie wir Menschen sind Instinkte da, um uns vor Gefahren zu schützen und uns in unbekannten Situationen zu leiten.

Katzen haben einen tief verankerten Instinkt, welcher es ermöglicht, sie so einfach an Katzentoiletten zu gewöhnen. Viel einfacher, als es z. B. bei Hundewelpen der Fall ist.

Dieser Instinkt bringt Katzen dazu, von Natur aus ihren Urin und Kot vergraben zu wollen. Das kommt daher, dass Katzen in freier Wildbahn zwar gefährliche Jäger, aber auch verwundbare Beute sind. Urin und Kot zu vergraben hilft also um Fährten zu verdecken.

Katzen lernen das Vergraben ihrer Ausscheidungen aber nicht nur durch ihren Instinkt alleine, sondern auch von ihrer Mutter. Die Mutterkatze zeigt ihren Kätzchen, wo und wie sie ihre Ausscheidungen vergraben sollen. Das eigentliche Warum dahinter verstehen die jungen Kätzchen jedoch nicht. Sie folgen ihrem Instinkt und den Anweisungen ihrer Mutter, ohne wirklich zu begreifen, warum das Vergraben notwendig ist.

Du kannst dir die Instinkte deiner Katze zu Nutzen machen, um sie von unerwünschten Stellen fernzuhalten. Indem du bestimmte Verhaltensweisen förderst, kannst du unterschiedliche Ziele erreichen. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Wie man die Instinkte der Katze nutzen kann, um diese fernzuhalten.

Katze sitzt vor Katzenklo und blickt neugierig in die Kamera
Katzen teilen Ihre Toilette nur ungern. Im Regelfall sollte immer ein Klo mehr zur Verfügung stehen als Katzen im Haushalt leben. Also bei 2 Katzen = 3 Toiletten.

Was ist ein Katzenklo?

Ein Katzenklo ist für uns leicht zu definieren. Es ist die Schale, in die wir das Katzenstreu geben. Eine Katze erkennt ihr Klo aber auf ganz andere Weise, und diese hängt stark davon ab, unter welchen Umständen sie groß geworden ist.

Grundlegend erkennen Katzen ihr Katzenklo am Geruch, das ist einer der wichtigsten Auslöser. Katzen vergraben ihre Ausscheidungen in der Natur in erster Linie um den Geruch vor Jägern zu verdecken. Es macht aber Sinn, das dort zu tun, wo der Geruch bereits vorhanden ist, anstatt neue Fährten zu legen.

Leider spielt hier die Distanz eine Rolle. Wenn das bereits benutzte Klo zu weit weg ist oder gerade nicht in Nasenreichweite ist, kommt es schnell zu einer Suche nach einem neuen Klo.

Der zweite Auslöser ist die Weichheit des Bodens. Hier wird schnell klar, wieso eine Katze das Katzenklo und ein weiches Bett oder Sofakissen so leicht verwechseln kann.

Katzen verrichten ihr Geschäft dort, wo der Boden weich genug zum Vergraben ist. Der instinktive Auslöser ist allerdings nicht für moderne Schlafzimmerausstattungen ausgerichtet, sondern für die Natur. In der Natur gibt es keine Oberflächen, welche gleichzeitig weich und dennoch für ein Vergraben ungeeignet sind, wie es eine Bettdecke oder ein Kissen sind.

Daher verwechseln Katzen einen weichen Untergrund wie eine Bettdecke schnell mit dem weichen Erdboden in der Natur.

Dazu kommt die unglaubliche Saugkraft des (Schaum-)Stoffes. Der Katzenurin wird in Sekundenschnelle aufgenommen und die Katze ist mit ihrem „Vergraben“ mehr als zufriedengestellt. Dies sorgt dafür, dass die Katze diese Stelle als effektive Toilette anerkennt und für die Zukunft merkt.

Zwei Katzen untersuchen ein neues Katzenklo
Katzen fühlen sich in geschlossenen Toiletten nicht immer wohl, da sie dort in einer ihrer angreifbarsten Momenten keine Fluchtmöglichkeit haben.

Warum eine Katze das Katzenklo ablehnt

Katzen sind sehr reinliche Tiere. Vor allem haben sie extrem empfindliche Pfoten und Nasen. Wenn eine Katze ihr Katzenklo ablehnt und stattdessen auf das Bett pinkelt, kann dies unterschiedlichste Ursachen haben:

  1. Die Katzentoiletten sind nicht sauber genug
  2. Die Katzentoiletten riechen zu stark
  3. Die Katzentoiletten sind zu unruhig platziert
  4. Die Katzentoilette riecht nach einer anderen Katze, die möglicherweise bei der unsauberen Katze unbeliebt ist, sei es durch kurzfristige oder langfristige territoriale Spannungen.

Territoriale Spannungen und Katzentoiletten

Territoriale Spannungen können eine große Rolle dabei spielen, warum eine Katze die Katzentoilette meidet. Der Geruch einer anderen Katze kann bei deiner Katze Unsicherheiten oder sogar Stress auslösen, insbesondere wenn es in der Vergangenheit Auseinandersetzungen oder Rivalitäten gegeben hat.

Solche Spannungen entstehen häufig, wenn mehrere Katzen das gleiche Klo benutzen sollen, und eine der Katzen den anderen gegenüber eine dominante Haltung zeigt. Für die unterlegene Katze bedeutet das, dass sie das Katzenklo als unangenehmen oder sogar bedrohlichen Ort wahrnimmt, weshalb sie sich weigert, es zu benutzen. In solchen Fällen kann es helfen, mehrere Katzentoiletten an unterschiedlichen Orten bereitzustellen, damit jede Katze ihre eigene, geschützte Toilette hat. Außerdem sind offene Katzentoiletten oft besser geeignet, da sich Katzen darin weniger eingeengt fühlen und solche Spannungen seltener entstehen.

Offene Katzentoiletten sind aber gerade bei uns Menschen sehr unbeliebt, da der Geruch doch sehr intensiv sein kann. Es gibt Katzenstreu-Zusätze, die helfen, diese Gerüche noch im Katzenklo so gering wie möglich zu halten. Den Geruch komplett zu verhindern ist allerdings unmöglich ohne Deckel und Luftfilterung.

Es kann aber auch vorkommen, dass die Katze aus Krankheitsgründen inkontinent ist und dadurch ein erstes Mal auf das Bett oder den Teppich pinkelt. Danach sorgen die üblichen Faktoren dafür, dass diese Stelle das neue Klo wird.

Wenn ich doch eine Stelle von Katzenurin und -Geruch befreie, warum macht meine Katze trotzdem wieder dorthin?

Eine Katze hat einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. So wie wir Menschen uns überwiegend auf unsere Sicht verlassen, verlassen sich Katzen auf ihre Nase. Katzen können nicht nur mehr Details in Gerüchen erkennen, sondern auch wesentlich schwächere Gerüche wahrnehmen als wir. Dies sorgt dafür, dass Katzen oft Gerüche wahrnehmen, welche für uns absolut nicht erkennbar sind.

Zudem kommt das Problem, dass Katzen sich Dinge merken. Ein Kissen, welches einmal als prima Klo funktioniert hat, wird gerne wieder benutzt, selbst wenn es geruchsfrei ist.

Andernfalls würden Katzen ja ihr Katzenklo nach einer Komplettreinigung auch nicht mehr benutzen.

Neugierige Katze schaut in die Kamera

Die Lösungen, wenn die Katze ins Bett pinkelt

Um die Katze dazu zu bringen, nicht mehr aufs Bett zu pinkeln, musst du sie die Instinkte der Katze austricksen. Du musst der Katze klarmachen, dass die Stelle, welche sie sich ausgesucht hat, kein geeigneter Platz ist.

In der Regel hilft es nicht, die Katze zu bestrafen. Sie wird schnell herausfinden, dass die Strafe nur passiert, wenn Menschen in der Nähe sind und es dann tun, wenn keiner hinsieht.

Im Gegensatz zu Hunden verspüren Katzen kein angeborenes Bedürfnis, Menschen zu gefallen. Stattdessen können Strafen oft mehr Probleme schaffen, als sie lösen.

Wie verhindere ich, dass meine Katze aufs Bett pinkelt?

Wenn die Katze das Bett bereits als neues Katzenklo entdeckt hat, ist der erste Schritt, den Geruch zu beseitigen, da dies der stärkste Auslöser ist.

Das Bett als ungeeignetes Klo darstellen

  1. Du solltest einen Geruchsentferner wie Bio Urin Attacke benutzen, da du hier die größte Erfolgschance hast. Mikroorganismen helfen dabei, Stellen zu erreichen, die wir als Menschen gar nicht mehr wahrnehmen. Mehr zur Reinigung von Katzenurin erfährst du hier.
  2. Halte die Katze von der Stelle fern. Mindestens ein paar Tage sollte die Katze nicht die Möglichkeit haben, diese Stelle aufzusuchen, um sich wieder an das übliche Katzenklo zu gewöhnen. Wenn es nicht möglich ist, die Katze von dem Raum fernzuhalten, gibt es andere Möglichkeiten wie z. B. Aluminiumfolie über die Stelle zu legen (viele Katzen mögen das Gefühl und Geräusch nicht) oder ein solides Objekt über die Stelle zu legen (z. B. ein Holzbrett).

Das Katzenklo als bessere Alternative anbieten

  1. Stelle eines der Katzenklos so nah wie möglich an die Stellen. Wenn die Katze z. B. aufs Bett gepinkelt hat, ist es hilfreich, das Katzenklo neben das Bett zu stellen, am besten in die Richtung, aus der die Katze den Raum betritt.
  2. Verschiebe das Katzenklo jetzt jeden Tag ein bisschen weiter in Richtung des ursprünglichen Platzes. Je langsamer dieser Vorgang ist, umso sicherer. Die Katze gewöhnt sich dann langsam aber sicher wieder an den Ort des Katzenklos.

Halte während dieser Zeit das Katzenklo so sauber wie möglich, reinige es aber in diesem Zeitraum nicht mit aggressiven Mitteln, damit die Katze den Geruch erkennt und nicht abgeschreckt wird.

  1. Verwende einen probiotischen Katzentoilettenzusatz wie dipure® Bio Urin Attacke Kristalle. Dies hilft dabei, die Gerüche der Katzentoiletten unter Kontrolle zu halten. Besonders dann effektiv, wenn die Katze das Klo wegen zu starken Gerüchen oder durch Gerüche von anderen Katzen vermeidet.
Katzenstreu mit Bio Urin Attacke Kristallen zur Geruchskontrolle

Dies ist nur eine von vielen Methoden, wie Katzen dazu gebracht werden können, das Katzenklo wieder zu benutzen. Sollte diese Methode nicht funktionieren, findest du demnächst noch viele weitere Artikel zu diesem Thema hier bei uns.

Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe über Katzenverhalten im Haushalt.

Aktualisiert am 11.10.2024

(Visited 11.223 times, 9 visits today)
Schlagwörter: , , , Zuletzt bearbeitet: 11. Oktober 2024
Schließen